Der Barthelmesauracher Autor Karl-Gustav ist mit fünf Gedichten in der neuen Anthologie „Lichtglanz über Wasser“ vertreten

Robert Unterburger

LANDKREIS ROTH – Wir Menschen unterliegen einem stetigen Wandel, auch die Welt wandelt sich ständig. Unser Denken hat sich geändert. Was früher galt, gilt heute oft nicht mehr.
Zahlreiche Autoren aus ganz Deutschland haben sich Gedanken gemacht zum Thema „Wandel“. Das Internetforum „Literaturpodium.de“ hatte dazu aufgerufen. Nun wurden die besten Einsendungen von 50 Autoren in einer Anthologie veröffentlicht. Sie trägt den vieldeutigen Titel „Lichtglanz über Wasser“.
Interessant für die Leser aus dem Landkreis Roth ist, dass auch der Schriftsteller Karl-Gustav Hirschmann aus Barthelmesaurach / Kammerstein mit fünf Gedichten in dieser neuen Publikation vertreten ist.
In seinem ersten Gedicht „Fernseh-Erinnerungen“ ruft Hirschmann Erinnerungen wach an Moderatoren und Sendungen, die vielen älteren Zeitgenossen im Gedächtnis geblieben sind. Im Einzelnen erinnert er an Robert Lembke, Peter Frankenfeld, Wim Thoelke, Hans-Joachim Kulenkampff und Rudi Carrell und erwähnt typische Eigenschaften dieser Fernsehlegenden.
Im Gedicht „Vogelperspektive“ nimmt Hirschmann die „unbeschwerte Freiheit“ eines Vogels als Ausgangspunkt für pessimistische Betrachtungen aus der Vogelsperspektive: „schwindende Gletscher, überflutete Landmassen, brennende Reaktoren, verseuchte `Schutzzonen`, abgestumpfte Gefühle, kämpfende Heere, tote Soldaten, sterbende Zivilisten“.
„ Moratorium“ ist ein Gedicht überschrieben, in dem sich der Barthelmesauracher Lyriker kritisch mit dem von der Politik beschlossenen Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie beschäftigt. Er glaubt den Ankündigungen der Regierung nicht und befürchtet: „Bald rollen sie wieder an, die Castor-Transporte!“
„ sollte je“ ist das einzige gereimte Gedicht von Karl-Gustav Hirschmann. Darin zeigt er sich dankbar, dass er die Gabe besitzt, Gedichte zu schreiben und mit Worten zu jonglieren.
Das fünfte Gedicht hat Hirschmann mit dem Wortungetüm „gesundheitsvisiondergegenwart“ überschrieben: Ihm werden eine Hüfte und ein Kniegelenk eines unbekannten Spenders eingesetzt. „Mir taugt es noch / muss es taugen / eine zeitlang“ kommentiert er die Operation, um dann pessimistisch zu enden mit: „sei gesund wesen! bleib gesund wesen! gesund gewesen? gesund genesen? gib´ts nicht mehr.“
Mit "Moratorium" und "sollte je" erreichte Karl-Gustav Hirschmann bei dem Internet-Literaturwettbewerb die höchste Auswahlrunde, das heißt, er war unter den besten 60 Gedichten zum Thema "Wandel". Mit den "Fernseh-Erinnerungen" gewann er die angeschlossene Spezialaufgabe zum Thema "Berühmte Persönlichkeiten". Insgesamt gewannen sechs Gedichte gemeinsam diese Spezialaufgabe. Das Buch „Lichtglanz über Wasser“ ist nur im Buchhandel erhältlich, aber alle fünf Gedichte sind auch in Hirschmanns neuem Buch "flüsterpausen" enthalten.

(Lichtglanz über Wasser. Gedichte. Angelica Seithe, Robby von der Espe, Martin Hartjen u.v.a. Dorante Edition 2011, ISBN: 978-3-86268-453-3. Engelsdorfer Verlag Leipzig, 320 Seiten, 16 Euro)


erschienen am 1.11.2011, Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung; Hilpoltsteiner Zeitung