Leseprobe
Eduard Preis
Augen
Ich schließe die Augen und beginne zu sehen
Sehne, fühle, spüre, bin:
Vollkommen angekommen im Moment
Öffne sie ganz langsam
Der Zauber verfliegt
Ungesehene Tränen
Die schweigend versiegen
Das Gefühl mit der ganzen Seele zu lieben
Von diesem Augenblick nie genug kriegen
Der Tiefe einer unsichtbaren Verbindung erliegen
Ein realer Traum -
Im Zwischenraum
Ich hier - mit dir auf der Welt
Zugleich nicht
Im Äther vereint
Sehen die Seelen - unendliche Einheit
engelsgleich und teuflisch
das teuflische:
trägt die finstenis in sich
und seinem herzen
es absorbiert, saugt
jede art des lichts,
aus etwas gutem aus
denn es kennt einzig
den unstillbaren schmaus
und ist des gebens gar nicht fähig
das engelsgleiche:
hegt ein licht in sich
und ist von finsternis umgeben
und beginnt den kampf
gegen die unendlichkeit der dunkelheit
das schwarz und weiß der welt
versucht ein jeder zu verändern:
in etwas - unerkennbares
Luftverschmutzung
Wir jagen einen Geist
- und das nicht nur in Europa -
Die ganze Welt wird dieses mal zur Bühne
- nur noch wenige Akteure tragen Hoffnung -
Einige sind bereits dahingesiecht
Während die, unsere, Welt nicht schläft
und sich beständig dreht
Fragen wir uns von Zeit zu Zeit
und doch immer wieder:
Ob‘s wahrlich einen Grund gibt für dieses Leid,
Oder ein anderer Grund muss doch herbei
Jede Aktion zieht eine Reaktion nach sich
Sei‘s nun das Autofahren, Fleischverzehr
oder ganz simpel etwas Alltägliches:
Der Strom und unsere Energie
Ein Diebstahl - doch zu welchem Preis
Unsere Aktionen - Transformationen - Modifikationen
beeinflussen nicht nur die Luft
Schon ewiglich ist alles doch verbunden
Wir jagen, und zerstören unsere
Lebensgrundlage doch nur selbst
Die ganze Tierwelt, doch auch
Alles, was für uns als heilig zählt
Erwartungen
Für G.
Ich sitze vor meinem Fenster,
Blicke in die Ferne meines Inneren
und zeichne alles wieder um
ü
berlege: Sage ich es nun?
Träume wie ich dich wiedersehe
Mit Blumen und meiner Seelenliebe,
lächelnd in die Arme nehme
oder dir doch lieber einen Kuss gebe,
alte Gefühle wieder anrege
und mich von meiner inneren Leere trenne
uns sehe, erwarte
- vielleicht doch ein Gedicht
wie sehr ich dich begehre
und wie ich mir unser Treffen ausmale
und dich nicht vergesse.
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